Archiv der Kategorie: Nähstübchen

Frank lässt die Nähmaschinen durchdrehen

Im Schöpfwerk gibt es drei Nähplätze. Immer dienstags ab 17 Uhr oder donnerstags ab 15 Uhr könnt ihr die Maschinen nutzen. Gleichzeitig finden dienstags die Küche für alle und donnerstags das Fair Café statt. An diesen Tagen sind auch die Werkstätten für Foto, Siebdruck und Linoldruck geöffnet. Es gibt also vielmehr als nur Nadel und Faden.

Dass die Nähmaschinen wieder laufen, haben wir Frank zu verdanken. Der kennt sich aus mit dem Reparieren von technischen Geräten. Bei unseren wöchentlichen Repair Cafés im h15 und in der Thinkfarm zeigt er immer wieder, was er drauf hat. Ihm ist es ein Graus, Dinge wegzuwerfen, die andere Menschen mit viel Mühe hergestellt haben. Lieber tüftelt er so lange, bis Verstärker, Sytheziser, Motorrad, Computer oder Elektroauto wieder rund laufen.

Frank kennt sich aus mit technischen Geräten. Im Schöpfwerk hat er die drei Nähmaschinen wieder zum Laufen gebracht. Es darf wieder genäht werden.

Also haben wir Frank ins Schöpfwerk eingeladen und ihm was zum Tüfteln hingestellt. Unsere drei Nähmaschinen sind nicht mehr jüngsten und wollten einfach nicht mehr nähen. Aber es waren zum Glück nur Kleinigkeiten, die Frank an nur einem Nachmittag beheben konnten. Nun summen sie wieder und warten darauf, dass ihr den Faden einspannt, etwas Stoff unter’s Nähfüßchen legt und den Fuß auf’s Pedal stellt. Der passenden Klamotte für den Frühling steht nichts mehr Wege. Einfach machen.

Malte’s Bademantel

Friderun sammelt alte Schnittmuster. Hin und wieder flattern welche rein in die Nähwerkstatt in der Havellandstraße 15. Beim Stöbern fiel Friderun heute ein ganz tolles Schnittmuster in die Hände: „Malte’s Bademantel“ stand drauf. Den musste sie unbedingt nachnähen. Bestimmt 30 Jahre alt, meint sie.

Malte’s Bademantel – Diesen Schnitt hat Friderun in ihrer Sammlung gefunden. Sogar kleine Schuhchen gehören dazu. Friderun hilft dir gern beim Nachnähen.

Drei Stunden Nähwerkstatt (mittwochs, 10 bis 13 Uhr in der Havellandstraße 15) sollten reichen, um das Mäntelchen fertigzustellen. Passenden Stoff hat Friderun auch gefunden. Damit das Mäntelchen schön kuschelig und weich ist, gibt es einen Innen- und einen Außenstoff. Der Frotteestoff für außen ist auch schon etwas antik. Aber wunderhübsch. Und das Muster hat heute ganz sicher kein anderer.

Friderun hat Vorder- und Rückenteil jeweils im Bruch zugeschnitten. Sie hat sich überlegt, das Bademäntelchen komplett zu schließen. Einfach über den Kopf ziehen und fertig. Das garantiert Bewegungsfreiheit, ohne das gleich der Bauch frei liegt.

Zum Schnittmuster gehören ja noch kleine Schuhchen. Die hat Friderun weggelassen. Aber falls du Lust hast, Malte’s Bademantel mit kleinen Sandmann-Schuhchen zu nähen: Das Schnittmuster liegt in der Nähwerkstatt. Nähmaschinen sind da. Sogar eine Overlock steht bereit. Eine kleine Auswahl an Stoffen gibt’s auch. Oder du bringst dir welchen mit. Ein alter Bademantel mit tollem Muster tut’s ja auch.

Außen- und Innenteil zusammengenäht. Und die Kapuzen sind auch schon dran. Jetzt nur noch eins ins andere.
Malte’s Bademantel – da isser.

Nähwerkstatt – immer mittwochs, 10 bis 13 Uhr

Die Nähwerkstatt ist immer mittwochs zwischen 10 und 13 Uhr geöffnet. Ganz egal, was du nähen möchtest, ob du ganz frischer Anfänger oder Voll-Profi bist, ob du mal Overlock-Stiche ausprobieren möchtest, ob du einen großen Tisch zum Zuschneiden brauchst, in alten Schnittmustern stöbern möchtest, oder ob du einfach nur was reparieren möchtest: Komm‘ vorbei, probier’s aus und lerne von anderen Näh-Begeisterten.

Weihnachtsmarkt im Brandenburgischen Viertel

Vor einigen Wochen schrieb Johanna vom Quatiersmanagment im Brandenburgischen Viertel mich an. Ihre Frage war, ob das Nähstübchen Lust hätte, bei dem kleinen Weihnachtsmarkt im Brandenburgischen Viertel mitzuwirken. Erst war ich etwas skeptisch, doch nach reichlicher Überlegung beschloss ich, die Sache durch zu ziehen. Schließlich tut etwas Publikmacherei dem Nähstübchen auch mal gut.
Ich habe mich also hingesetzt und überlegt, was man auf einem Weihnachtsmarkt so anbieten kann. Eigentlich alles, dachte ich mir. Also nahm ich Zettel und Stift und kritzelte vor mich hin. Und schlussendlich entstanden die kleinen Katzenkissen. Rasch ein Schnittmuster erstellt und schon konnte ich losnähen. In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön von der evangelischen Kirchengemeinde, ohne deren Spende ich diese süßen, flauschigen Kissen nicht hätte nähen können. Und danke an Jule für die Stoffreste, die ich zu Utensilos verarbeitet habe.

Nach Tagen des Nähwahns hatte ich nun alles fertig und war bereit für den Weihnachtsmarkt. Dort angekommen war ich angenehm überrascht. Der Potsdamer Platz war schön hergerichtet und für uns war auch schon alles aufgebaut. Wir mussten uns nur noch einrichten und fertig. „Leider“ habe ich nicht damit gerechnet, dass die kleinen Katzenkissen so gut ankommen und war innerhalb einer Stunde fast out of stock. Das war für mich ein gutes Feedback. Auch schön zu sehen war, dass so viele Menschen Gefallen am Weihnachtsmarkt fanden und die doch gelungene Atmosphäre genossen. Ebenfalls gelungen waren Weihnachtsmann und Co. und die anderen Stände.

Lob an alle, die mitorganisiert und geholfen haben. Das Nähstübchen und ich sind im nächsten Jahr gern wieder dabei. Danke für diese kleine, schöne Veranstaltung.

Weihnachtsmarkt